Chronik

Zeittafel der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg/Iller

Florian wurde um 304 als Märtyrer in der Enns ertränkt. Er ist der Patron Oberösterreichs und wurde schon im Mittelalter bei Wasser- und Feuersnöten angerufen. Der Heilige Florian stand auch bei der Wahl des Funkrufnamens für die Feuerwehren in Deutschland Pate. Das St.-Florians-Gebet geht wie folgt:
„Oh, heiliger St. Florian, verschon’ mein Haus, zünd’ andere an!“
Da dieses nicht immer hilft, haben die Menschen schon immer versucht, sich aktiv gegen Feuer zu schützen.
Organisierte Feuerwehren gibt es schon seit über 150 Jahren.


01. April 1936
Am 01. April 1936 wurde anlässlich einer Gemeinderatsitzung beschlossen, dass auch in der örtlichen Gemeinde aus der Pflichtfeuerwehr eine Freiwillige Feuerwehr gegründet werden soll. Mit diesem Beschluss ging endlich in Erfüllung, was schon längst der Wunsch vieler Feuerwehrkameraden war.
Bei der ersten Hauptversammlung der neuen Freiwilligen Feuerwehr wurde als Kommandant Norbert Göser gewählt, der bereits Kommandant der Pflichtfeuerwehr war. 37 Gründungskameraden bildeten die Freiwillige Feuerwehr, sie bestand nun aus einem Halbzug und einem Löschtrupp.
24. Mai 1936
Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde es notwendig, eine Motorspritze einschliesslich 210 m B-Schläuchen anzuschaffen. Bürgermeister Lohmann und der Kommandant Norbert Göser haben anlässlich des Kreis – Feuerwehrtages in Rottum der Firma Ziegler eine solche in Auftrag gegeben. Der Kaufpreis betrug ca. 4600 Reichsmark, wovon der in Aussicht gestellte Staatszuschuss von einem Drittel gewährt wurde.
03. Oktober 1936
An diesem Tag wurde die erste Versammlung der neuen Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt. Es sind alle Kameraden erschienen. Der beauftragte Führer Norbert Göser wurde zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg gewählt. Zudem wurde der stellvertretende Kommandant, Schriftführer, Kassier und Führerrat gewählt. Somit hat die Freiwillige Feuerwehr eine satzungsfähige Führung.
12. November 1936
Brandeinsatz für die junge Feuerwehr. Der Brand wurde mit Schlagkraft und Schnelligkeit nach kurzer Zeit eingedämmt und auf seinen Herd beschränkt. Ein weiteres Übergreifen konnte somit ausgeschlossen werden. Von Seiten der Behörden wurde der jungen Wehr für die großartige Leistung anerkennende Worte zum Ausdruck gebracht.
April 1937 – Februar 1956
In dieser Zeit wurden keine Aufzeichnungen ins Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg durchgeführt. Kommandant seit 1945 war Johannes Halder. In seiner Amtszeit ist der Pfarrstadel abgebrannt, dort steht heute das Dorfhaus (Josefsheim).
06. Mai 1956
Auf Anordnung von Bürgermeister Remlinger wurde das Protokollbuch weitergeführt. Die Freiwillige Feuerwehr bestand derzeit aus 20 Feuerwehr-Kameraden unter dem Kommandanten Eugen Härle.
01. Juli 1961
Die Freiwillige Feuerwehr wurde durch Hornsignal und Glockengeläut zu einem Grossbrand eines örtlichen Bauernhofes alarmiert. Beim Eintreffen der Wehr an der Brandstelle stand eine Scheuer, die vom Eigentümer zu einem zweistöckigen Hühnerstall umgebaut wurde und in dieser sich ca. 2000 Zuchthühner befanden, in einem Flammenmeer. Die Wehr schirmte zunächst eine angrenzende Fabrik ab und die Freiwillige Feuerwehr Erolzheim ein angrenzendes Ökonomiegebäude. Nach diesen Maßnahmen konnte die Brandbekämpfung verstärkt werden. Die Freiwillige Feuerwehr Ochsenhausen setzte ihre TS 8 / 8 ein, um aus dem 300m entfernten Ortsbach Wasser zu pumpen. Leider konnten die 2000 Zuchthühner nicht mehr gerettet werden und fanden in den Flammen den Tod.
28. Dezember 1961
In Kirchberg wurde die Wehr durch Glockenalarmierung zu einem Dachstuhlbrand eines hiesigen Holzverarbeitungsbetriebs gerufen. Hauptaufgabe war, die angrenzende Werkshalle von übergreifenden Flammen zu schützen. Die Brandbekämpfung erfolgte rasch und ordnungsgemäß. Der Dachstuhl und die Dachbedeckung wurden durch den Brand vernichtet.
03. September 1962
Die Freiwillige Feuerwehr wurde erstmals zu einem Brand über Sirene alarmiert. Beim Eintreffen der Wehr stand bereits ein ganzes Ökonomiegebäude in Flammen. Dank schnellem und hilfsbereitem Eingreifen der anliegenden Bewohner wurde das Vieh schnell und sicher gerettet. Als erste Aufgabe galt es, das angrenzende Ökonomiegebäude des Nachbarn zu schützen. Zur Unterstützung wurde die Freiwillige Feuerwehr Erolzheim alarmiert. Mit vereinten Kräften konnte der Brand nach mehreren Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Das angebaute Wohnhaus wurde nur teilweise beschädigt und konnte weiterhin bewohnt werden. Menschen und Tiere kamen bei diesem Brand nicht zu Schaden.
16. Oktober 1963
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchberg wurde mit einem neuen TSA einschließlich einer TS 8 / 8 ausgerüstet. Die alte Motorspritze entsprach nicht mehr den Anforderungen der damaligen Zeit.
11. Januar 1965
An diesem Tag wurde die Wehr zu einem Garagenbrand zu einem Bauern gerufen. Beim eintreffen der Männer waren die Flammen schon auf die darüber gelegenen Heu und Strohballen durchgebrochen. Durch rasches Löschen der Wehren Kirchberg und Erolzheim konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. Die immer wieder auffackelnden Flammen wurden mit Hilfe eines Schaumlöschgerätes erstickt.
23. November 1966
Brand in einem Hühnerstall mit 1500 Eintagsküken. Wegen mangelndem Sauerstoff im Stall konnte der Brand rasch gelöscht werden. Leider musste ein Stück Großvieh wegen einer Rauchvergiftung notgeschlachtet werden.
06. April 1967
Die Sirene alarmierte unsere Wehr zu einem Brand in einem Holzverarbeitungsbetrieb. Hier brannte das Imprägnieröl in der Imprägnieranlage. Es wurden mehrere Fässer mit aufgearbeitetem Imprägniermittel vernichtet.
28. August 1971
Amtsantritt des neuen Kommandanten Josef Ruß.
16. Dezember 1978
Die Wehr erhielt ein neues Gerätehaus mit zwei Stellplätzen, das notwendig wurde weil die Ausrüstung in den vergangenen 20 Jahren in verschiedenen Garagen untergebracht war.
11. Juli 1984
Das Abstellen des Wassers eines Baches in Kirchberg und dazukommende große Hitze trockneten den Bach völlig aus. Damit die Fische nicht verendeten, musste die Wehr sieben Stunden mit der TS 8 / 8 Wasser aus einem nahegelegenen See in den Bach pumpen. Alle Fische des Fischereivereins Kirchberg überlebten.
10. Oktober 1984
Neuanschaffung eines TSF einschließlich einer TS 8/8 und Ausrüstung der Firma Ziegler.
16. Oktober 1985
Amtsniederlegung des Kommandanten Josef Ruß. Bürgermeister Remlinger dankte ihm für seine langjährige Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg. Neuer Kommandant der Wehr wird Martin Kasper.
07. April 1987
Die Wehr musste zu einem Waldbrand im Kirchberger Gemeindewald ausrücken. Zündelnde Kinder entfachten den Brand, den die Feuerwehr rasch eindämmen und löschen konnte. Es verbrannten ca. 50 Stück zehnjährige Fichten.
07. Mai 1989
In einem Holzverarbeitungsbetrieb begann die Teeröl – Imprägnieranlage zu brennen. Die eingetroffenen Feuerwehren Kirchberg und Erolzheim brachten den Brand schnell mit Löschschaum unter Kontrolle. Die Ausbreitung des Brandes konnte verhindert werden.
01. Februar 1991
Es tritt eine neue Satzung für die Feuerwehr Kirchberg und den Ortsteil Sinningen in Kraft. Die Feuerwehr besteht als Gemeindefeuerwehr aus den aktiven Abteilungen Kirchberg und Sinningen.
23. März 1993
Die Freiwillige Feuerwehr bekam von der Gemeinde im ehemaligen Lager der Raiffeisenbank einen Schulungsraum zugesprochen. Dieser wurde aus eigenen Kräften umgebaut und renoviert.
27. Januar 1994
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchberg bekommt vier Atemschutzgeräte und vier Ersatzflaschen der Firma Ziegler.
14. Februar 1995
Inkrafttreten einer neuen Feuerwehrsatzung für die Abteilungen Kirchberg und Sinningen. Die Gemeindefeuerwehr Kirchberg besteht aus den Freiwilligen Feuerwehren Kirchberg und Sinningen.
05. März 1995
Reinhard Kramer wird Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg und Gesamtkommandant der Freiwilligen Gemeindefeuerwehr Kirchberg.
08. Juli 1995
Weihe und Indienststellung eines TLF 16/25, Baujahr 1972. Das bis dahin verwendete TSF wurde an die Feuerwehr Sinningen übergeben.
27. Juni 1995
Durch starken Gewitterregen wurden mehrere Straßen und Keller überflutet. Zur Verstärkung der Gemeindefeuerwehr waren die Wehren aus Berkheim, Kirchdorf, Dettingen/Iller, Biberach/Riß und Bad Schussenried im Einsatz.
25. August 1995
Nach Kollision zweier Bundeswehr – Kampfflugzeuge „Tornado“ ist eine Maschine südlich von Kirchberg abgestürzt. Aufgabe der Feuerwehr war Absichern und Abgrenzen der Absturzstelle. Nachdem der Verbleib der Piloten nicht bekannt war, mussten die angrenzenden Maisäcker abgesucht werden, bis die Meldung kam, die Piloten hätten sich mit dem Schleudersitz retten können. Mit Übernahme der Absturzstelle durch die Bundeswehr wurde der Einsatz beendet.
19. September 1995
Ein Zimmerbrand ist im Erdgeschoss eines Wohnhauses entstanden. Das Feuer hatte sich bereits auf die Holzbalkendecke des Obergeschosses ausgebreitet. Mit der Motorsäge wurde der Fußboden aufgesägt, um die Glutnester freizulegen und abzulöschen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Dies war der erste Einsatz der Atemschutzgeräte, die sich sehr bewährt haben.
01. September 1996
Aufgestapelte Kartonagen und Kleinholz ist in Folge Wärmeeinstrahlung des Festbrennstoff-kessels im Heizraum in Brand geraten. Nach den Misslungenen Löschversuchen des Be-sitzers, wurde die Feuerwehr Kirchberg über Sirene alarmiert. Mit Atemschutz wurde der Brand schnell unter Kontrolle gebracht und abgelöscht.
20. September 1998
Nach längerer Planung wurde in Kirchberg eine Jugendfeuerwehr gegründet.
19. Januar 1999
Die Kirchberger Feuerwehr wird mit 20 Stück Funkmeldeempfängern ausgestattet.
22. und 23. Mai 1999
Der Flusspegel der Iller ist aufgrund langanhaltender Regenfälle auf eine schon lange nicht mehr erreichte Höhe angestiegen. Um den Damm an der Fischerhütte zu sichern, wurden über 1000 Stück Sandsäcke verlegt.
22. August 2001
In einer leergeräumten Montagehalle ist durch Schneidbrennarbeiten in Dachnähe ein Schwelbrand entstanden. Von der Feuerwehr Kirchberg wurde der Innenangriff unter Atemschutz vorgenommen, während aussen über die Drehleiter der Feuerwehr Ochsenhausen der Brand bekämpft wurde. Es mussten die innere Dachverkleidung und die Isolierung teilweise abgetragen werden, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Juli – August 2002
Durch mehrere starke Regenfälle wurde eine neu eingesäte Wiese ausgeschwemmt. Das Wasser-Schlammgemisch floss über die Straßen auf drei Grundstücke. Bei einem Grundstück lief der Schlamm im Heizöltankraum bis unter die Decke und wurde mit einem Pumpwagen entfernt. Als Abhilfe wurde ein Damm aus Strohballen errichtet, ein 150 m langer Graben mit einem Bagger ausgehoben und die Straßen mit Hilfe von Radladern gesäubert.
26. August 2003
Eine Feldscheune in westlicher Richtung in Kirchberg ist in Brand geraten. Auf Grund langer Trockenheit und die Nähe zum Wald, war höchste Eile geboten. Durch Nachalarmierung der Stützpunktfeuerwehr konnte der Wasservorrat von drei TLF´s genutzt werden, bis die Leitung der Wasserentnahme gelegt wurde. Danach konnte der Brand eingedämmt werden. Einige landwirtschaftliche Geräte konnten nicht mehr gerettet werden, vielen den Flammen zum Opfer.
21. und 22. September 2003
Aufgrund der Umrüstung der Alarmierung von analog auf digital im Landkreis Biberach erhielt die Gemeindefeuerwehr Kirchberg digitale Funkmeldeempfänger. Zugleich wurde das Sirenensignal abgeschafft. Seitdem kann die Sirene in Kirchberg nur noch per Handknopf betätigt werden.
11. und 12. Februar 2005
Erstmals führten wir das Brauchtum „Funkenfeuer” durch.
13. März 2005
Weihe und Indienststellung eines MTWs.
21. Juli 2005
Ein 40-Tonnen-LKW, beladen mit Lebensmitteln und Konsumgütern, ist auf einer Kreisstrasse in den Strassengraben geraten und umgekippt. Die Feuerwehr Kirchberg übernahm die Absperrmassnahmen der Unfallstelle und den Brandschutz mit dem TLF 16/25. Zur Bergung des Sattelzuges mussten zwei Schwerlastkräne zur Unfallstelle beordert werden. Die Bergung war sehr mühsam und zeitaufwendig.
23. und 24. August 2005
Aufgrund stark anhaltender Regenfälle in der Voralpenregion kam es an der Iller zu einem massiven Pegelanstieg. Um die Häuser zu schützen und den Damm an der Fischerhütte zu sichern wurde mit vier LKWs und einem Bagger ein Kiesdamm errichtet und ca. 7500 Stück Sandsäcke verbaut. Viele Bürger aus Sinningen und Kirchberg kamen mit Schaufeln zur Einsatzstelle, um bei der Sandsackbefüllung und Dammsicherung zu helfen. Aus Sicherheitsgründen wurden die Camper aufgefordert, den Campingplatz zu verlassen bzw. alles für eine rasche Evakuierung vorzubereiten. Die leibliche Versorgung wurde von der SEG des DRK Erolzheim übernommen.
26. Mai 2007
Bei einem holzverarbeitenden Betrieb stand der Späneraum in Vollbrand. Mit den Feuerwehren Erolzheim und Ochsenhausen konnte der Brand weitestgehend auf den Späneraum begrenzt werden. Dieser wurde mit einem Bagger ausgeräumt und die Glutnester abgelöscht. Erstmalig kam auch die Feuerwehr Altenstadt
( Bayern ) mit ihrer Drehleiter zu Hilfe.